Ein Politik-Profi zu Besuch: MdL Tobias Reiß hält eine Unterrichtsstunde zum Thema Bayern und/in Europa

Es ist immer unterhaltsamer und glaubhafter, wenn jemand über ein Thema referiert, mit dem er täglich zu tun hat. Tobias Reiß ist so ein Experte, wenn es um bayerische Politik geht. Dass er ein Vollblut-Politiker ist, merkt man von der ersten Minute an. Der Landtagsabgeordnete berichtete nicht nur über seine täglichen Abläufe, sondern legte auch immer wieder Wert darauf, den Schülerinnen vor Augen zu führen, dass Politik mitten unter ihnen stattfindet und es für sie von Nutzen wäre, sich darüber regelmäßig zu informieren. Und nicht nur informieren, nein, auch mitmischen, sich engagieren, in welcher Partei und politischen Richtung auch immer. An vielen Beispielen zeigte Reiß den Zuhörerinnen auf, wie das konkret funktionieren könnte. Als weiteren wichtigen Punkt sprach der Referent das Thema „Bayern und Europa“ an: Bayern in der Mitte Europas mit einer zig Kilometer langen gemeinsamen Grenze mit den Nachbarländern Tschechien und Österreich und der Landkreis Tirschenreuth mit seiner Nähe zu Eger, Plan, Tachau und weiteren tschechischen Städten im Besonderen hätten ein großes Interesse an einer starken EU und einem funktionierenden Zusammenarbeiten der europäischen Staaten. Dass Tobias Reiß seine Zuhörerinnen bis zur letzten Minute fesseln konnte, war an den vielen Nachfragen und Beiträgen in der anschließenden Diskussion abzulesen, welche das zeitliche Budget der Unterrichtsstunde bei Weitem sprengte. Daher stand es für Rektorin Kerstin Reiter und Sozialkundelehrer Michael Arbter zweifelsfrei fest, dass es nicht die letzte Einladung an MdL Reiß war, eine Unterrichtsstunde zu übernehmen.

Was ist Europa? Aus welchen Quellen drohen uns Gefahren? Und wie schützt uns die Bundeswehr?

Keine dieser Fragen stellten sich nach eigener Aussage die Schülerinnen beider 9. Klassen, be­vor Hauptmann Klages aus Regensburg im Auf­trag der Bundeswehr am 22.05.2019 zu Besuch kam und begann vor den Schülerinnen zu spre­chen. In 90 Minuten umriss der Jugendoffizier die deutschen Verteidigungsbündnisse, die Be­deutung der EU, die Gefahren des Klimawan­dels und berichtete sehr lebhaft und anschau­lich von den Gefahren und Herausforderungen eines Auslands­einsatzes – auch teils aus eigener Erfahrung.

So wurde den Schülerinnen nach und nach die Bedeutung der Bundes­wehr, der Nato und UN ebenso be­wusst, wie sie nachvollziehen konn­ten, dass die Einbindung Deutsch­lands in die Europäische Union weit mehr als nur eine Selbstverständ­lichkeit, welche Geld kostet, ist.

Am Ende blieben für die Schülerinnen neben eindrücklichen Erzählungen auch zahlreiche neue Erkenntnisse zurück, von denen eine be­sonders wertvoll war: Europa ist gut, weil es uns beschützt!

Juniorwahl zur Europawahl 2019

Bei der Juniorwahl zum Europäischen Par­lament gaben an der Mädchenrealschule Wald­sassen insgesamt 198 Schülerinnen und Schüler ihre Stimme ab.

Bei der Auszählung der Stimmen konnte die CSU mit 23,2 % die meisten Stimmen erzielen, gefolgt von der Tierschutzpartei mit 14,6 % der Stimmen.

Es folgten die Grünen mit 12,2 % und die Freien Wähler mit 10,6 %.

In der Mädchenrealschule fand die Juniorwahl in einem jahrgangsstufenübergreifenden Eu­ropa-Projekt statt, das neben einer kleinen in­teraktiven Ausstellung im Schulgebäude auch die Wanderung der 6. Klassen zum Mittelpunkt Europas und einen Vortrag des Jugendoffiziers der Bundeswehr vor den 9. Klassen umfasste.

Hintergrund Juniorwahl:

Die Juniorwahl zur Europawahl 2019 wird er­möglicht durch das Europäische Parlament, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Bundeszentrale für politische Bildung. Bundesweit sind über 2 700 Schulen am Projekt beteiligt:

https://www.juniorwahl.de/europawahl-2019.html

Seit 1999 wird die Juniorwahl als „best-prac­tice-Projekt“ zur politischen Bildung bundes­weit zu Landtagswahlen, Bundestagswahlen und Europawahlen durchgeführt. Seither ha­ben sich schon mehr als 3 Millionen Jugend­liche beteiligt, wodurch die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland zählt.

Bericht aus der Fachschaft "Sozialkunde"

Im Rahmen der Bundes­tagswahl und der Europawahl fanden im Oktober 2018 bzw. im Mai 2019 zwei Juniorwahlen statt. Dabei wech­selten sich in der Organisation die Realschule im Stiftland und die Mädchenrealschule ab. Federführend waren dabei Herr Summer für die Realschule im Stiftland und Herr Arbter für unsere Schule. Im Vorfeld der Europawahl fand dazu an unserer Schule ein mehrere Aktionen umfassendes Europa-Projekt statt, in dem sich die Schülerinnen umfassend und jahrgangs­stufenübergreifend über Europa und die EU informieren konnten. In diesem Rahmen wanderten die 6. Klassen zum Mittelpunkt Europas (eigener Bericht), die 8. bis 10. Klassen besuchten eine schulinterne Ausstellung zu diesem Thema und nahmen an der Juniorwahl teil. Die 9. Klassen wurden von einem Jugend­offizier der Bundeswehr über europäische Sicherheitspolitik und Deutschlands Rolle darin informiert. Abschließend wurden die Ergebnis­se der Europawahl begutachtet, interpretiert und diskutiert.

Fächerübergreifende Zusammenarbeit zum Thema "Europa" der Fächer Kunst und Sozialkunde/Geschichte

Im Rahmen des Kunstunterrichtes konnten die Schülerinnen viele kreative Erfahrungen bei unterschiedlichsten Projekten und Wettbewerben sammeln.

Am 66. Europäischen Wettbewerb beteiligten sich in diesem Schuljahr sowohl die 6. und 7. Klassen. Das Thema lautete in diesem Jahr „YOUropa – es geht um dich“. Hier erhielten Sophie Härtl, Johanna Kopf und Miriam Schmidkonz aus den 6. Klassen sowie Anna Seitz und Louise Thomas, beide aus der 7. Klasse einen Preis auf Landesebene. Louise Thomas wurde zusätzlich Bundessiegerin und erhielt eine Urkunde und einen Preis auf Bundesebene. Sie wurde zu einer Siegerehrung in die bayerische Staatskanzlei nach München vom Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten Dr. Florian Herrmann eingeladen. Alle genannten Siegerinnen wurden beim Europatag im Mai bei der Wanderung zum Mittelpunkt Europas auf den Tillenberg bei Neualbenreuth von der Europaunion des Kreisverbandes Tirschenreuth zusätzlich geehrt und erhielten Urkunden und Preise.