Nach der Benediktsregel gehören der Unterricht und die Ausbildung junger Menschen zu den wichtigen Tätigkeiten innerhalb einer Klostergemeinschaft. Im Mittelpunkt benediktinisch-zisterziensischer Erziehung steht dabei stets der Mensch und zwar der individuelle, einzelne Mensch, der mit und in seinen persönlichen Begabungen und Talenten gefördert werden soll, dem zum Wachsen und Reifen geholfen werden soll, dass er der Mensch werden kann, der er von Gott her gedacht ist, dass er fähig wird, sich und seine Talente für Gott und die Gemeinschaft einzubringen.
In dieser Tradition haben sich sowohl Benediktiner als auch Zisterzienser immer intensiv um die Erziehung und Bildung junger Menschen bemüht und eigene Schulen betrieben.
Dass wir Schwestern von Waldsassen uns seit dem Jahr 1865 um die Erziehung und Bildung der weiblichen Jugend kümmern, ist also nicht nur staatliche Auflage und Aufgabe als Bedingung für die Wiederbesiedlung, sondern ureigenstes Anliegen.
Vertreten wird der Schulträger durch die die jeweils amtierende Äbtissin. Seit dem 26. August 1995 steht Frau Äbtissin M. Laetitia Fech OCist unserem Kloster als Leiterin vor und ist damit auch für die ideelle Leitung, den wirtschaftlichen Erhalt und die finanzielle Ausstattung unserer Mädchenrealschule zuständig.
In Ihrer Amtszeit fand die erste Generalsanierung seit der Barockzeit statt – vollkommenen Erneuerung, Modernisierung der Schule, wie sie heute erlebt wird -. Es wurde das Internat aufgegeben und bereits 1998 die offene Ganztagschule eingeführt, die heute von den gebundenen Ganztagsklassen abgelöst wurde. Sie setzte sich ein, dass die Umstellung von der R4 zur R6 in unserem ländlichen Raum rechtzeitig stattfand und so der Bestand der MRS gesichert und dieser eine Zukunft gegeben wurde. Sie initiierte, dass unsere Schule relativ früh Teil des weltweiten Benediktinischen Netzwerkes wurde und ihr Verdienst ist es auch, dass die von ihr gegründete Umweltstation nun mit der MRS intensiv zusammenarbeitet und wiederholt die Auszeichnung Umweltschule Europas erhielt. Zuletzt wurde durch sie und Vittorino Beifiori - die wunderbare Freundschaft zu den italienischen Freunden, die seit 2004 besteht - mit einer Schulpartnerschaft 2014 zwischen der MRS Waldsassen, Verona und Rom besiegelt.
Neben ihrem unermesslichen Einsatz im materiellen-finanziellen Bereich ist es ihr ein großes Anliegen, auch der Schule im Sinn des Heiligen Benedikt „Äbtissin“, d.h. „Mutter“ zu sein: also als gute Mutter die Voraussetzungen zu schaffen, dass die jungen Mädchen in unserer Schule in einem guten Klima und in einer Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung heranwachsen können.
Wenn Sie mehr über unsere Abtei und die Schwestern von Waldsassen erfahren wollen, besuchen Sie uns unter http://www.abtei-waldsassen.de/